Entwicklungs-Kalender
Baby im 17. Monat
Im 17. Monat wachsen Kleinkinder plötzlich wieder etwas schneller. Der nächste Kleidergrößenwechsel steht bald an. Die sprachlichen Fähigkeiten Ihrer kleinen Lieblinge nehmen an Fahrt auf und motorisch sind sie jetzt richtig fit. Viel frische Luft und kreative Beschäftigungen sind genau das Richtige, um Ihren Wirbelwind auszupowern. Was erwartet Sie sonst noch im 17. Monat?
Entwicklung des Kleinkindes
Im 17. Babymonat trainiert Ihr Kind fleißig weiter, um noch selbstständiger zu werden. Vor allem seine Mobilität und Fähigkeiten, wie essen, trinken, malen oder spielen, stehen jetzt im Fokus. Auch in der Sprachentwicklung geht es voran: Ihre kleine Plaudertasche erzählt Ihnen mit großer Inbrunst Geschichten und ahmt dabei gern Ihre Sprechweise nach.
Mit 16 Monaten können Kleinkinder meist schon:
- Sicher laufen,
- mit Unterstützung Treppen steigen,
- rund 50 Wörter sprechen (oder mehr),
- mit den Händen essen und aus dem Becher trinken,
- stabile Türmchen bauen.
Körperliche Veränderungen Ihres Kleinkindes
Läuft Ihr Liebling schon seit einigen Wochen oder sogar Monaten frei und ohne Hilfe? Dann vergleichen Sie seinen jetzigen Fußabdruck einmal mit einem, den Sie in der Babyzeit genommen haben. Der Fuß ist nicht nur deutlich größer geworden, auch seine Form hat sich verändert! Aus gutem Grund: Schließlich sind Muskeln und Sehnen durch das permanente Lauftraining gestärkt, die Knochen stabiler – und das Fußgewölbe hebt sich ab. Der Fußabdruck ähnelt in seiner Form jetzt schon viel eher dem eines Erwachsenen.
Meilensteine
Gewicht | ca. 10 kg bis 10,7 kg |
Wachstum | Längenwachstum auf ca. 75-87 cm; Kopfumfang bei ca. 44-50 cm |
Sprache | aktiver Wortschatz von ~ 50 Wörtern; passiver Wortschatz wächst stetig weiter an |
Motorik | sicherer und schneller laufen; balancieren; seltener krabbeln für schnellere Fortbewegung; gezielter Griff um Stifte oder den Löffelstiel |
Das Längenwachstum nimmt im 16. und 17. Babymonat wieder etwas mehr Fahrt auf. Eventuell machen Sie sich jetzt auf die Suche nach Kleidung in der nächsten Kleidergröße? Ihr Liebling könnte demnächst über Nacht aus der derzeitigen Größe herausgewachsen sein.
Emotionale und motorische Veränderungen Ihres Kleinkindes
Empfindungen und Emotionen waren bisher pur und unmittelbar sichtbar an der Mimik Ihres Kleinkindes. Mit 16 Monaten reift bei Ihrem Baby aber langsam die Fähigkeit heran, seine Gefühlsausbrüche kurzzeitig zu bremsen, wenn sie zur unrechten Zeit kommen. Dies lernt es von den Großen. Zwar gelingt dies natürlich noch nicht ganz. In der emotionalen Entwicklung sind Selbstbeherrschung und die Kontrolle von Gefühlsausbrüchen relevante Schritte, die noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Auf motorischer Ebene übt Ihr Liebling fleißig alles weiter, was es in den letzten Wochen erlernt hat:
- Sicheres, schnelleres Laufen,
- gezielt auf kleineren Flächen balancieren,
- auf die Couch, ins Bett oder auf den Hochstuhl klettern,
- Bausteine und Kisten stapeln.
Was im 17. Babymonat immer besser klappt, ist das Aufheben von Spielzeugen, ohne dabei hinzufallen! Ihr Kind wiederholt vertraute Bewegungsmuster immer und immer wieder – solange, bis diese sicher gelingen. Nicht immer verläuft dies ohne Blessuren. Kleinere Unfälle kommen jetzt durchaus vor. Mit Trost und dem ein oder anderen bunten Pflaster sind die Schrammen aber meist rasch gut und liebevoll verarztet.
Kleinkinder spielerisch fördern
Mit 16 Monaten wird Ihr Kleinkind am liebsten alles selbst machen wollen. Sie fördern seinen Wunsch nach Autonomie und stärken sein Gefühl der Selbstwirksamkeit, wenn sie es aktiv dabei unterstützen:
- Einfach anzuziehende Kleidung reichen, aber nicht automatisch anziehen - zum Beispiel Gummistiefel, Mütze oder Schal.
- Unzerbrechliche, einfache Gegenstände holen bzw. bringen lassen, beispielsweise beim Tisch decken oder Abräumen.
- Hände und Gesicht selbst waschen.
- Wäsche nach dem Wechseln selbst in den Wäschekorb werfen.
- Wasser aus einer Flasche in einen Becher einschenken.
Je nachdem, wie geschickt Ihr Liebling bereits ist, kann es manchmal länger und manchmal kürzer dauern. Etwas kann herunterfallen oder danebengehen. Bleiben Sie einfach geduldig und ruhig. Dann werden Sie bald selbst erleben können, wie aufgeregt und freudig Ihr Kind über seinen Erfolg ist. Die strahlenden Augen und das begeisterte Lachen sind Ihre Geduld definitiv wert!
Eine einfache und gleichzeitig lustige Übung für die Hand-Augen-Koordination und die Mundmotorik sind: Seifenblasen! Zeigen Sie Ihrem Liebling, wie Sie Seifenblasen pusten und er wird begeistert versuchen, die schillernden zarten Blasen selbst zu produzieren.
Ernährung bei Kleinkindern
Der Essensplan für Frühstück, Mittag- und Abendessen steht, aber zu den Zwischenmahlzeiten fehlen Ihnen Ideen?
Praktisch und leicht vorzubereiten sind:
- schnelle Obst-Snacks aus saisonalen Beeren oder anderen Früchten, am besten in Bio-Qualität
- Gemüsesticks aus Gurke, Paprika, Kohlrabi oder Karotten, am besten in Bio-Qualität
In mundgerechte Stücke, Sticks oder Scheiben schneiden und zum Snacken auf einem Teller anrichten – fertig ist die ideale Zwischenmahlzeit. Wer mag, kombiniert dazu noch kindgerechte Knabbereien. So ist die gesunde Ernährung Ihres kleinen Gourmets gesichert. Wenn es schnell gehen soll, lässt sich das frische Gemüse für ein bis zwei weitere Mahlzeiten auch gut vorbereitet in einer Frischhaltedose im Kühlschrank lagern.
Gut eignen sich Joghurt oder Frischkäse zum dippen. Auch Milchreisbällchen oder Grießschnitten können ab und an eine schöne Ergänzung sein.
Für etwas Abwechslung dürfen Getreideknabbereien, wie Hirse- oder Dinkelsticks, und ungesalzene Brezeln nicht fehlen. In Gemüseaufstriche oder etwas Frischkäse gedippt, stillen sie den kleinen Hunger zwischendurch auf gesunde Weise.
Ihr Liebling mag es lieber süß? Dann bereiten Sie gesunde Pfannkuchen ohne Zucker zu, die dünn mit Obstmus bestrichen und zusammengerollt einen einfachen, aber leckeren süßen Snack ergeben. Auch diese lassen sich gut für die Zwischenmahlzeiten am nächsten Tag vorbereiten.
Stillen und Milchnahrung
Im 17. Babymonat beobachten Sie vielleicht, dass Ihr Stillkind gerade mehr als vorher stillen mag. Die Ursache dafür ist meist die wachsende Selbstständigkeit Ihres kleinen Weltenbummlers und der damit verbundene Wunsch nach mehr Nähe und Geborgenheit. Kleinkinder tanken diese Nähe am liebsten Haut an Haut auf - im direkten Kontakt mit Mama und Papa.
Möchten Sie das Einschlafen ohne Milch üben – egal ob stillen oder Fläschchen – dann empfehlen wir folgende Tipps:
- Gewohnheiten verändern: Statt sich abends zu Einschlafbegleitung zusammen mit Ihrem Kind hinzulegen, bleiben Sie sitzen.
- Andere Rituale: Führen Sie gerade abends andere Rituale ein, wie z.B. baden, Fingerspiele, ein Getränk aus dem Becher vor dem Zähneputzen, Lied singen, Geschichte vorlesen, …
Zeit für Mama und Papa
Die erste herausfordernde Babyzeit ist vorbei. Wenn Kleinkinder erkennbar selbstständiger werden und der turbulente Alltag es zulässt, wünschen sich viele Eltern mehr Zeit zu zweit. Mit 16 Monaten ist Ihr Sonnenschein vielleicht schon regelmäßig in der Kinderbetreuung oder gelegentlich für einige Stunden bei den Großeltern. Wann, wenn nicht jetzt, wäre die beste Gelegenheit, um Ihren Nachwuchs für einige Stunden bei einem Babysitter zu lassen und mal wieder etwas ungestörte Zeit als Paar zu genießen?
Babysitter sind die Alternative, wenn Sie nicht auf Familienangehörige zurückgreifen können oder wollen. Das gilt natürlich nicht nur für ein Date mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin, sondern auch für wichtige berufliche oder private Termine, zu denen Sie Ihr Kleinkind nicht mitnehmen können.
Vertrauenswürdige Personen finden Sie beispielsweise hier:
- Beim Jugendamt, das in aller Regel Babysitterkurse anbietet und die Absolventen der Kurse an interessierte Eltern vermittelt,
- bei Familienbildungsstätten und karitativen Einrichtungen bzw. durch das lokale Kirchennetzwerk,
- über Ihre Kindertagesstätte oder die Tagespflegepersonen,
- über Aushänge in der Universität mit Lehramts- und pädagogischen Studiengängen,
- durch Vermittlung über andere Eltern bzw. in der Nachbarschaft,
- über Online-Vermittlungsportale.
Babysitter sollten möglichst gut vorbereitet und zuverlässig sein. Optimalerweise bringen Sie Erfahrung in der Kinderbetreuung mit und sind verantwortungsbewusst. Klären Sie die Details am besten vorab:
- Was braucht Ihr Kind während Ihrer Abwesenheit zu essen bzw. zu trinken? Gibt es Allergien oder Unverträglichkeiten, die Ihr Babysitter kennen sollte?
- Welche Beschäftigungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung? Welche möchten Sie lieber ausschließen? Das gilt vor allem für Ausflüge auf den Spielplatz (tagsüber) bzw. Spielangebote im Haus.
- Wie sind Sie erreichbar? Welche Notfallnummer sollte angerufen werden?
- Wie lässt sich Ihr kleiner Schatz am besten beruhigen (tagsüber/nachts)?
Besuch beim Kinderarzt
Die nächste größere Vorsorgeuntersuchung lässt noch etwas auf sich warten. Vermutlich müssen Sie die Kinderarztpraxis nur bei Infekten aufsuchen oder zu einem kurzen Entwicklungs-Check-up Ihres Kindes.
Freundschaften im Kleinkindalter
Im zweiten Lebensjahr wird Ihr kleiner Wirbelwind von anderen Kindern magnetisch angezogen. Auf dem Spielplatz, im Sandkasten oder draußen auf der Straße suchen Kleinkinder automatisch die Nähe zu anderen Kindern. Ist ihr Liebling eher schüchtern und zurückhaltend, wird er zumindest aufmerksam verfolgen, was und wie die Kinder in seiner Nähe spielen. Lassen Sie Ihrem Kind die Zeit, die es selbst für die Kontaktaufnahme benötigt.
Feste Freundschaften entstehen oft erst im 3. Lebensjahr, meist mit Eintritt in den Kindergarten. Einige Kleinkinder sind aber auch schon mit 16 bis 18 Monaten nahezu unzertrennlich mit ihrer besten Freundin oder dem liebsten Freund. Sie verbringen dann besonders gern Zeit zusammen und spielen mehr oder weniger friedlich miteinander oder nebeneinander. Sie können Freundschaften im Kleinkindalter fördern, indem Sie:
- Gelegenheiten zum Kennenlernen bieten, auf dem Spielplatz, in Krabbel- und Kleinkindgruppen, mit Besuchen bei Freunden mit Kindern etc.,
- freies Spiel ermöglichen, d.h. möglichst nur auf Aufforderung als Erwachsene am Spiel der Kinder teilnehmen,
- nichts erzwingen, denn auch Kleinkinder brauchen ausreichend Zeit, um sich auf fremde Personen einzulassen – seien diese auch noch so klein.
Die freundschaftlichen Bande sind oft eher locker, kleine Konflikte und kurze Gefühlsausbrüche sind keine Seltenheit. Dafür sind diese meist am nächsten Tag wieder vergessen und Ihr Liebling wird freudig auf genau den Freund zugehen, der gestern noch für Tränchen sorgte.
Frühe freundschaftliche Beziehungen wirken sich auf Kleinkinder überaus positiv aus. Sie entwickeln andere Kompetenzen im Umgang mit Gleichaltrigen als mit Erwachsenen, spielen in der Regel freier und ungerichteter miteinander – das fördert wiederum sowohl die Fantasie als auch das Sozialverhalten.
So geht es Mama und Papa
Haben Sie alle Termine im Griff? Mit einem Kleinkind und Spielgruppenterminen, Ausflügen mit Freunden und „Play Dates“ wird der Terminkalender ganz schnell voll. Nebenbei gilt es noch Schuhgrößen im Blick zu behalten, Wechselsachen für Kita oder Oma-Tage parat zu legen, an Geburtstage denken, Geschenke besorgen usw. Kommen dann noch eigene Arzttermine, wichtige Arbeitsdinge und die Einkaufsliste dazu, kann es unübersichtlich werden. Dann geht auch schon mal etwas unter, am Spielzeugtag in der Kita ist kein Spielzeug dabei oder die nächste Untersuchung steht an – aber keiner hat den Termin ausgemacht.
Das alles kommt vor – niemand ist perfekt! Manche Mamas haben trotzdem ein schlechtes Gewissen, weil die Organisation ganz schön anstrengend sein kann.
„Mental Load“ beschreibt die niemals endende Liste im Kopf, die alle wichtigen Daten und Ereignisse im Kopf versammelt. Damit das auf Dauer nicht einseitig nur einen in der Partnerschaft belastet, ist Kommunikation ganz wichtig. Geteilte Kalender im Handy oder ein großer Familienkalender im Flur, eine gemeinsame Einkaufs-App, wechselnde Zuständigkeiten für Kinderkleidung oder Arzttermine können zu einer gleichwertigen Verteilung dieser Denksportaufgaben beitragen. Das macht das Leben mit Kleinkind viel leichter – für alle! Sollte Mama einmal ausfallen, ist Papa nicht völlig überfordert mit den vielen kleinen und großen Dingen im Alltag. Gilt andersherum natürlich genauso.
Die besten Tipps für den siebzehnten Babymonat
Essen soll Spaß machen! Zählen Sie keine Löffel oder Kalorien, sondern wie oft Sie und Ihr Liebling beim Essen zusammen gelacht haben! Darüber hinaus haben wir noch einige andere Tipps, die Ihnen den 17. Babymonat versüßen:
- Baby-Tagebuch updaten und mit aktuellen Bildern bestücken.
- Jetzt schon die nächste Kleidergröße shoppen.
- Verschiedene Snackideen für die Vor- und Nachmittagsmahlzeiten ausprobieren.
- Neue Hand- und Fußabdrücke mit Fingerfarben anfertigen.
- Ganz viel Zeit draußen verbringen.